SCA-Gruppe setzt auf digitale Lösungen von ABB zur Steigerung der Energieeffizienz
Beim Thema Energie gilt der Grundsatz: je mehr man über den eigenen Verbrauch weiß, umso mehr kann man sparen. Im Kraftliner-Werk von SCA im schwedischen Munksund erleichtern digitale Lösungen von ABB den Übergang in eine Zukunft ohne die Verwendung fossiler Brennstoffe.
Nachhaltiges Handeln prägt die Aktivitäten der schwedischen SCA Group, deren langfristiges Ziel der Aufbau einer Wertschöpfungskette ist, die ohne fossile Brennstoffe auskommt. Durch die Produktion von Bioenergie erfolgen die eigenen Betriebsabläufe bereits heute zu 95 Prozent ohne fossile Brennstoffe.
In Munksund, dem Standort eines der zwei Kraftliner-Werke von SCA, werden jährlich 400.000 Tonnen Verpackungsmaterial produziert. Kraftliner ist Papier oder Karton, das nach dem Kraft- oder Sulfatverfahren hergestellt wird und Papierstoffe mit höchster Festigkeit (z.B. Schmirgelpapier) bezeichnet. Die Produktion ist sehr energieaufwendig. Ein Großteil wird von den mehr als 2.400 installierten Elektromotoren verbraucht. Durch die Verbesserung der Effizienz dieser Motoren lassen sich erhebliche Energieeinsparungen erzielen.
„Wir bei SCA haben uns zum Ziel gesetzt, die Energieeffizienz durch Effizienzsteigerungen um mindestens 50 GWh pro Jahr auf der Grundlage unseres Energieverbrauchs im Jahr 2020 zu verbessern“, erklärt Anders Kyösti, technischer Leiter bei SCA Munksund.
„Ein erheblicher Anteil unseres Stromverbrauchs im Werk geht auf das Konto von Elektromotoren“, sagte Kyösti. „Angesichts steigender Energiepreise und der zunehmenden Elektrifizierung wird die Optimierung der Energienutzung in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen.“
Verbesserte Energieeffizienz dank Data Awareness und Servicekompetenz
Eine Möglichkeit zur Verbesserung des Wirkungsgrades besteht darin, sicherzustellen, dass die installierten Motoren möglichst effektiv laufen. Hier kommen digitale Lösungen ins Spiel. Die Digitalisierung eröffnet neue intelligente und sichere Wege zur Verbesserung der Betriebszeit bei gleichzeitiger Optimierung der Prozessabläufe.
Um die selbstgesteckten Energieeffizienzziele zu erreichen, hat sich SCA Munksund bei der Erfassung, Analyse und Übermittlung von Daten der installierten Motoren für ABB Ability™ Condition Monitoring entschieden, um auf dieser Grundlage Empfehlungen für die Energieeffizienz zu erstellen.
ABB Ability™ Condition Monitoring ermöglicht die sichere Erfassung von Daten zu verschiedenen Parametern, die auf einen bestimmten Einsatzbereich zugeschnitten sind, darunter Indikatoren wie Temperatur, Nutzungsmuster und Beanspruchungsniveaus.
Dadurch lassen sich langfristige Leistungstrends erkennen, wodurch die Energieeffizienz, Zuverlässigkeit und Betriebszeit der Anlagen verbessert und eine vorausschauende Wartung erleichtert wird.
ABB Ability™ Condition Monitoring unterstützt eine intelligentere Datenanalyse und liefert Erkenntnisse zur Verbesserung der Energieeffizienz, die zur Verringerung der Kohlendioxidemissionen und zur Senkung der Gesamtenergiekosten beitragen können.
„Die durch die Überwachung und ihre Analyse gewonnenen Informationen sind bei der Steigerung unserer Energieeffizienz außerordentlich hilfreich“, sagte Kyösti. Allerdings sind die Informationen für sich genommen nur von geringem Wert, wenn man sie nicht interpretieren kann. Die erfassten Daten werden analysiert und bieten aussagekräftige Einblicke in mögliche Verbesserungen der Energieeffizienz. Auf diese Weise tragen sie zur Senkung der Emissionen sowie des Gesamtenergieverbrauchs und der Kosten bei.
Die Fachkompetenz von ABB ist ein zentraler Faktor für die Bereitstellung dieser Informationen, die SCA in die Lage versetzen, die richtigen Entscheidungen darüber zu treffen, welche Motoren ausgetauscht werden sollen, um die Energieeffizienz zu verbessern
Unnötige Energieverluste vermeiden
Motoren, die die Anforderungen an die Energieeffizienz nicht erfüllen, werden recycelt und durch neue, effizientere Modelle ersetzt, die weniger CO2 ausstoßen und den Energieverbrauch senken.
„Anhand von Daten und Analysen wird die tatsächliche Nutzung der Elektromotoren bewertet. Die Realauslastung in Bezug auf Zeit und Leistung wird ermittelt und damit auch der Gesamtstromverbrauch. So können wir sehr genau einen Ersatzmotor vorschlagen und die jährlichen Energieeinsparungen sowie die Reduzierung des Blindenergieverbrauchs mengenmäßig bestimmen“, erläutert Peter J. Isberg, ABB Motion Services Digital Lead, Schweden.
Zusätzlich zu den Energieeinsparungen bietet das Motorrecycling auch handfeste Vorteile für die Umwelt. Denn durch die Rückführung von Metallen in den Markt werden erhebliche Mengen an CO₂-Emissionen, Energie und Wasser eingespart.
„Gemeinsam mit ihrem Partner Stena Recycling ermöglicht ABB ein nachhaltiges Recycling der veralteten Motoren. Recyclingprozess und Logistik wurden so optimiert, dass die Umweltbelastung gering ist. Alle Metallfraktionen werden für die Verwendung in neuen Produkten getrennt, was zu erheblichen CO₂-, Energie- und Wassereinsparungen im Vergleich zur Verwendung von Neumetallen führt. Zudem stellt ABB ihren Kunden auch einen jährlichen Bericht über die Nettoeinsparungen zur Verfügung“, fügt Isberg hinzu.
Durch den Einsatz digitaler Lösungen ist SCA dem Unternehmensziel, den Energieverbrauch zu senken, einen Schritt nähergekommen. Die tiefergehenden Einblicke in die Produktionsprozesse, die durch die Analyse der gesammelten Daten gewonnen werden, bieten nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sie leisten auch einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen, indem sie die Energieeffizienz steigern und die Kohlenstoffemissionen reduzieren.
